Ankunft in Chongqing
Nach einem rund 12-stündigen Flug sind wir am Sonntagmorgen um 7.00 Uhr (Lokalzeit) in Chongqing angekommen. Bereits die Fahrt zum Hotel war von vielen Erlebnissen geprägt – eine Grossstadt, wie wir Sie alle noch nie gesehen haben. Die bereits angekündigten Eigenschaften der grössten Stadt der Welt haben sich auch gleich bestätigt – Nebel, Baustellen, Blöcke und das heiss-feuchte Klima.
Wir freuten uns auf die Arena, welche wir noch vor der Mittagszeit besuchten. Ein gigantisches, noch nicht ganz fertig-gebautes Gebäude, welches zukünftig weitere Grossanlässe wie NBA oder NHL anlocken soll – auch hier zeigte sich der chinesische Spirit „all or nothing“!
Der erste Tag
Gut erholt starteten wir in den ersten offiziellen Tag der China Curling Open, bei welchem neben dem Training auch noch die Opening Ceremony auf dem Programm stand. Beim letzteren wurde wirklich alles in die Waagschale geworfen, eine Opening Ceremony der Extraklasse. Neben den zahlreichen Ansprachen und den rund 6’000 Zuschauern wurden einige der bekanntesten Stars (hauptsächlich Sänger) von China eingeladen, welche eine rund zweistündige Show zeigten – die China Curling Open waren somit so richtig lanciert und wir konnten es kaum erwarten, am Dienstag endlich mit dem Curlingsport zu beginnen.
Spieltag 1
Zwischenzeitlich voll akklimatisiert, starteten wir unsere erste Partie gegen das Nationalteam aus China. Wir fanden sehr schnell ins Spiel, konnten uns an die erschwerten Eisbedingungen (Frost und extrem starker Curl) sehr gut adaptieren und führten so bereits nach 3 Ends mit 3 Steinen. Nun ging es darum, diesen Vorsprung zu verwalten und konzentriert weiter zu spielen. Dies gelang uns ausgesprochen gut und so konnten wir uns im 6. End, dank einem perfekten gespielten Double-Take-Out, einen Vorsprung erarbeiten, welcher uns den sicheren Sieg brachte.
Leider konnten wir unsere Leistung im zweiten Spiel nicht gleichermassen abrufen und mussten uns so im Zusatzend gegen Russland (späterer Turniersieger) geschlagen geben.
Spieltag 2
Am zweiten Tag stand lediglich ein Spiel auf dem Programm, allerdings gegen den Turnierfavorit aus Kanada. Voll motiviert starteten wir ins erste End und konnten so gleich mit 2 Steinen in Führung gehen. Leider konnten wir das Niveau im 2. End nicht halten, es unterliefen uns einige Fehler, und die Kanadier nutzen die Chancen knallhart mit einem 4-er Haus aus. Noch war alles offen und wir konnten kurz vor Halbzeit auf 4:3 verkürzen. Mit zu viel Risiko versuchten wir uns im 5. End ins Spiel zurück zu kämpfen, was uns nicht gelang. Kanada konnte erneut ein 4-er Haus buchen und auf 8:3 erhöhen. Diesen Rückstand konnten wir nicht mehr wettmachen und mussten uns frühzeitig geschlagen geben.
Spieltag 3
Am Mittwoch standen die Spiele gegen Schweden und Korea auf dem Programm. Auch gegen Schweden gelang es uns, das Spiel bis zur Halbzeit (1:1) sehr ausgeglichen zu gestalten. Leider unterliefen uns im 5. End wiederum einige Fehlsteine und wir mussten ein gestohlenes 2-er Haus hinnehmen. Wir kämpften uns zurück, konnten den Rückstand aber nicht mehr aufholen und mussten uns im 8. End geschlagen geben. Nun war klar, dass wir die restlichen 3 Spiele allesamt gewinnen müssen, um die angestrebten Halbfinals zu erreichen.
Am Abend stand uns das Team aus Korea gegenüber. Auch hier starteten wir wunschgemäss und erzielten gleich ein 2-er Haus, welches mit einem koreanischen 2-er Haus, gefolgt von einem gestohlenen 2-er Haus gleich wieder zu Nichte gemacht wurde. Wir zeigten ein sehr gutes Spiel, doch die Koreaner blieben bis zum Schluss fast fehlerfrei. Auch hier musste der letzte Stein entscheiden – erneut war das Wettkampfglück sicherlich nicht auf unserer Seite.
Spieltag 4
Am vierten Tag stand erneut lediglich ein Spiel auf dem Programm, gegen das Nationalteam aus Norwegen. Dank einer soliden Leistung konnten wir bis ins 6. End sehr gut mithalten. Leider veränderte sich das Eis im 7. sowie im letzten End und die Partie wurde zu einer Achterbahn. Das erfahrenere Team um den Skip Thomas Ulsrud konnte sich den veränderten Eisbedingungen deutlich besser anpassen und gewann so im 8. End.
Spieltag 5
Das letzte Spiel bestritten wir gegen das Team aus den USA. Aufgrund der schwierigen Eisverhältnissen war auch diese Partie geprägt von vielen Fehlsteinen. Die Partie blieb aber bis zum letzten End ausgeglichen. Leider mussten wir uns auch in dieser Partie mit dem letzten Stein geschlagen geben.
Fazit
Dank unseren sehr gut gespielten DSC’s (28cm Durchschnitt) hatten wir in sämtlichen Partien den Hammer. Dies führte dazu, dass wir zu einem Grossteil der Partien das Spielgeschehen unter Kontrolle hatten. Auffällig war jedoch, dass uns die meisten Partien nach dem 4th End-Break aus den Händen glitten.
Aus diesem Grund werden wir die kommenden Tage dazu nutzen, eine detaillierte Analyse zu machen.